Hinweis zu Cookies.

Um Ihnen bestmöglichen Service zu bieten, speichern wir Informationen über Ihren Besuch in sogenannten Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Ihre Auswahl gilt für 30 Tage. Detaillierte Informationen über den Einsatz von Cookies auf dieser Webseite erhalten Sie durch Klick auf „Mehr Informationen“.

office@ma-eo.at +43 664/382 65 88

Die 3 Bethen

Am Anfang der Menschheit verehrten wir die Mutter Erde, als Symbol der Fruchtbarkeit, des Lebens, des Vergehens und des Seins im Jetzt und Hier. Diese Göttin wurde später in der Dreiheit verehrt - auch in Anlehnung an die Vorstellung eines 3-gegliederten Kosmos mit Himmel, Land und Meer und der Unterwelt.

Der Name dieser Göttin ist uns aus frühen Schriften aus Mykene als Podina und Potnia überliefert. Er leitet sich ab von der indogerm. Silbe Podh/Pot – aus welcher das Wort Boden (ursprünglich war hier der Boden am Altar gemeint) hervorgegangen ist.
Im kelt. gibt es das Wort Bedo – das Grab, die Erde, im hebräischen Beth – Erde, Wohnhöhle, später Haus. Daher auch der Name der Erdmutter-Trinität als „Bethen“  volksmdl. auch Bede-Pöte-Pod-Pode-Butte-Butze-Petze; in Rom die 3 Parzen).

 

Die 3 Bethen wurden von den Menschen verehrt, angebetet und gefürchtet, man wandte sich an sie, um Rat und Heil, für fruchtbare Ernte bei Mensch, Tier und Feldern, bei Geburten, Krankheiten und Tod.

 


Das Christentum übernahm den Bethenkult teilweise und wandelte die Göttin-Trinität zu den „Heiligen 3 Madeln“ um – Margarethe, Katharina, Barbara – bzw. verwies ihn andererseits in den Bereich des Aberglaubens und der Verdammnis. Die Bethen wurden so zu den (Schön- und Schirch-) Perchten. Diese tauchen in Bräuchen und Sagen als Beschützerinnen der Kinder und guten Menschen, aber auch als Unheil und Tod bringende strafende Rächerinnen auf. Die alten Bethen-Symbole wurden tw. übernommen und christlich uminterpretiert. So wurde auch im Laufe der Jahrhunderte aus der Türsegnung "C x B x M", das für Catharina, Barbara und Margareta stand, "Casper, Melchior, Balthasar" oder die Abkürzung des Segensspruches "Christus mansionem benedicat"

„ Barbara mit dem Turm, Margarete mit dem Wurm,
Katharina mit dem Radel, sind die Heiligen drei Madel! “

Ambeth

  • auch Anabeth, Einbeth, Embeth, Ombath
  • sie ist die Verkörperung der Trinität in 1 Person
  • ist licht und gut
  • lebengebende Frauengöttin
  • Bezug zur Fruchtbarkeit, damit zu allem Geschlechtlichem
  • zuständig für Fruchtbarkeit auf allen Ebenen, damit auch für Wasser, Regen, Quellen, Erntesegen, Gedeihen der Kinder und Haustiere
  • ihre Farbe: rot
  • ihr Symbol: der Drache als Tier der Erdmutter, Sexualkraft, Allwissen
  • im österr./bayr. Raum hielt sie sich als Samper-Muatta bzw. Semper-Muatta; es gibt den Brauch des Semperlaufens: im Frühling wurden die Frauen mit der Lebensrute „geschlagen“, um sie (und mit ihnen die Äcker) fruchtbar zu machen.

In christlicher Zeit wird sie zur Hl.Margarethe, ebenfalls dargestellt mit einem Drachen, als Drachenbezwingerin. Die Kirche machte aus dem Drachen ein Symbol für das Heidentum, Margarethe wird so als Drachentöterin zur Besiegerin des Unglaubens.

Wilbeth

  • auch Filbeth, Fürpet, Julbeth
  • bestimmt den Lauf des menschl. Schicksals von der Geburt bis zum Tod
  • der ewige Kreislauf ohne Anfang und Ende
  • Attribut: das 4-speichige oder 12-speichige Rad (4 Jahreszeiten, 12 Monate) als Symbol für den Kreislauf des Seins
  • ihre Farbe: weiß „die Strahlende“
  • die starke, junge Mädchengöttin
  • auch der Mond gehörte zu ihr: weißes Licht, wechselnde Phasen als Symbol für Werden-SeinVergehen
  • bestimmte das Wetter, sorgte für Regen (auch hier Bezug zum Mond, Pflanz- und Erntezeiten nach den Mondphasen)
  • Wilbeth als Rad-Bethe: kelt. Vel – der/die Sehende, der weiß und in die Zukunft blicken kann; engl. wheel – Rad -> Wilbeth kennt und teilt das zukünftige Schicksal den Menschen zu
  • ihr Fest: das Jul-Fest (im germ. wurde Wilbeth Uul-Beth oder Jul genannt) zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende: Fest der wieder erwachenden Sonne, neu erstehendes Licht in der dunkelsten Jahreszeit


Wilbeth wurde zur christlichen Hl. Katharina, deren Name „die Reine, Helle“ heißt. In ihren Händen hält sie das Symbol der Wilbeth, das Lebensrad, meist allerdings zerbrochen. Die Orte, an welchen Wilbeth verehrt worden ist, lagen fast stets auf extrem steilen Bergen oder vorgeschobenen Hügelspitzen, auf welchen jetzt meist Katharinen-Kapellen oder auch „Maria Schnee“ Kirchen stehen.

Borbeth

  • auch Barbeth, Worbeth, Werbeth, Gewerbede, Querre
  • althochdt: Querre = ruhig, entspannt, bzw. hängen, ausgestreckt aufgehängt sein – Borbeth wurde oft als auf 2 Bäumen aufgehängt dargestellt
  • die Greisin, die das Leben in ihren Schoß zurücknimmt, die alle Weisheit des Kosmos besitzt
  • Helferin und Begleiterin in der Todesstunde
  • die dunkle, schwarze, gütige, greisenhafte Bethe
  • sie zerschneidet Leben und Geschick
  • Farbe: schwarz
  • beendet das Leben, entlässt es aber wieder zu neuem Leben – Todesgöttin
  • Kultorte: vorwiegend unterirdisch, im Erdinneren, Höhlen: tief unter der Erde ist das Totenreich, das Erdinnere wurde als Schoß der Erdmutter, als Geburts-, Liebes- undTodesschoß gesehen, als Leben schenkend und Leben zurücknehmend, oft wohnten in diesen Höhlen oder Felsspalten die weiße oder schwarze Frau (Bethe) – manche wurden in christl. Zeit zu Jungfrauen- oder Marienhöhlen, die meisten jedoch als Plätze des Todes verteufelt.
  • Borbeths Gefilde sind lieblich, mild beruhigend, von mütterlicher Geborgenheit


Borbeth wurde zur christlichen Hl. Barbara: Schutzpatronin der Bergleute, die im (heiligen) Berginneren arbeiten, Helferin und Begleiterin in der Todesstunde. Ihre Attribute sind Turm und Kelch: der fensterlose, dunkle Turm setzt wohl die frühere, dunkle Kult- und Bestattungshöhle fort, der Kelch ist Sinnbild für Überfluss, Segen, neues Leben. (siehe auch Barbaratag, 4. Dez.: Barbarazweiglein, die scheinbar „toten“ Kirschzweiglein sollen zur Wintersonnenwende, Weihnacht, wenn auch die Sonne wieder erwacht, erblühen.)

Siehe auch: 

Artedea Net

Buchempfehlung: Der Kult der 3 heiligen Frauen

Tags: Religion, Kult, Rituale, Legenden

Drucken E-Mail

Anfrage

Haben Sie Fragen?

office@ma-eo.at
+43 664 3826588

Bitte nutzen Sie auch das

Kontaktformular

Newsletter Anmeldung

Möchten Sie laufend über neue Artikel und unsere Termine informiert werden? Melden Sie sich zu unserem Newsletter an!
Ich akzeptiere die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Mit meiner Anmeldung erkläre ich mich mit den Nutzungsbedingungen einverstanden. Im Anschluß schicken wir eine Bestätigungs E-Mail mit einem Link. Klicken Sie bitte diesen Link an, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Lebensraumberater

Anmelden