Rituale rund ums Bauen

Vielen ist die "Gleichenfeier", in Deutschland auch "Richtfest" genannt, bekannt. Zum Abschluss des Rohbaus bringt der Bauherr ein geschmücktes Bäumchen am Dachstuhl an. Das Richtfest lässt sich bereits im 14. Jahrhundert nachweisen. Der Brauch geht auf rituelle Formen der Zinszahlung und der Abgeltung von Arbeitsleistungen zurück, wie sie im Mittelalter nicht ungewöhnlich waren. Die festlichen Zusammenkünfte, die zum Abschluss der einzelnen Arbeiten abgehalten wurden, müssen als rechtsverbindliche symbolische Handlungen betrachtet werden, für die der Kontakt zwischen Untertan und Obrigkeit kennzeichnend war.(Quelle: Wikipedia) Früher wurde beim Richtfest der letzte Nagel vom Bauherrn eingeschlagen.
Der eigentliche Bau beginnt mit dem Spatenstich und der Grundsteinlegung. Was heute als fixeingemauerter Stein, versehen mit einer Zeitkapsel, betrachtet wird, hatte ursprünglich eine ganz andere Bedeutung. Das Geben persönlicher Gegenstände auf das Grundstück ist ein symbolischer Akt der In-Besitznahme. Quasi eine Art Ankündigung: Ich bin jetzt hier und baue hier mein Haus.
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